Judenburg (ST): Energieaktionsplan 2020

Die Stadtgemeinde Judenburg setzt sich seit über 25 Jahren für den Schutz der Umwelt und des Klimas ein und hat sich im Rahmen des Bürgermeisterkonvents und des e5-Programms vorgenommen, bis 2020 ca. 28 % seiner CO2-Emissionen gegenüber dem Basisjahr 1990 zu reduzieren und 100 % Energie aus erneuerbaren Quellen bis 2050 zu erreichen.

© Gemeinde Judenburg

Die Stadtgemeinde Judenburg hat den Energieaktionsplan Judenburg 2020 erstellt, der Maßnahmen zur Erreichung der 20-20-20-Ziele der EU umfasst. Oberstes Ziel ist eine Senkung des Energieverbrauchs im Stadtgebiet verbunden mit einer Steigerung der Energieaufbringung aus erneuerbaren Quellen. Vorrangiger Aktionsbereich sind die kommunalen Gebäude, deren Energieverbrauch bis 2020 um 24 %, und der CO2-Ausstoß um 60 % gegenüber 1990 gesenkt werden soll. Die bereitgestellte Wärmeenergie für kommunale Gebäude soll bis 2020 zu 100 % aus erneuerbaren Energieträgern (Biomasse-Fernwärme aus Pöls) stammen. Ein großes Potential zur Einsparung stellt generell der Gebäudebereich dar, die durchschnittliche Sanierungsrate liegt bei ca. 1 % p.a., diese lässt sich auch nur bedingt steigern, da im Innenstadtbereich auch sehr viele geschützte Gebäude mit erhaltenswerten Fassaden bestehen. Durch die Umstellung auf die neue Fernwärme lässt sich im Durchschnitt trotzdem eine CO2-Einsparung von ca. 33 % gegenüber 1990 erzielen. Zur Senkung der Abhängigkeit von Energieimporten sollen die traditionsreichen lokalen Energiequellen Wasser und Biomasse (Holz) zur Strom- und Wärmeproduktion verstärkt genutzt werden.

Zentrale Maßnahmen

  • die Errichtung bzw. der Ausbau eines Fernwärmenetzes im gesamten Stadtgebiet, die durch 
  • Abwärme aus der Zellstofffabrik Pöls gespeist wird 
  • der Ausbau von erneuerbaren Energieträgern (Solarenergie, Windkraft, Wasserkraft) 
  • der Bezug von Ökostrom für öffentliche Gebäude zur Vorbildwirkung
  • die energetische Sanierung und Optimierung von öffentlichen Gebäuden und Anlagen (inkl. Wohngebäude) 
  • die Schaffung von Anreizen für energetische Verbesserungen und die Nutzung erneuerbarer 
  • Energien im privaten und tertiären Bereich durch finanzielle Förderungen für Wärmedämmung,
  • Biomasseheizungen, thermische Solarenergie und Photovoltaik 
  • Ausbau und Förderung des nichtmotorisierten Verkehrs (Zufußgehen, Radfahren) und des 
  • öffentlichen Verkehrs
  • nachhaltige Beschaffung im öffentlichen Bereich 
  • Bewusstseinsbildung und Information über Klimaschutz und Erneuerbare Energien

Projektbeteiligte

Stadtgemeinde Judenburg
Energieagentur Obersteiermark

Kosten/Investitionen

Die Umsetzung der Maßnahmen im Energieaktionsplan wird aus unterschiedlichen Budgets finanziert. Für Umweltschutzmaßnahmen der Stadtgemeinde Judenburg steht ein jährliches Gesamtbudget in Höhe von 1,344 Mio. € zur Verfügung.

Als langfristige Zukunftsvision sollen bis 2050 100 % der im gesamten Stadtgebiet von Judenburg verbrauchten Energie durch erneuerbare Energieträger bereitgestellt werden. Dazu soll ein zusätzliches Potential an Wasserkraft, Windkraft und PV von 30.000 MWh auf eine Gesamterzeugung von 50.300 MWh ausgebaut werden. Das ergibt eine CO2-Gutschrift von 15.600 t pro Jahr.

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