Mallnitz (K): Biowärme Mallnitz

Umweltfreundliche Energie für die Nationalparkgemeinde Mallnitz: Das war die Zielsetzung bei der Gründung der Biowärme Mallnitz im Jahr 2001. Seither ist viel passiert.

© Gemeinde Mallnitz

Über 90 % der Objekte in Mallnitz (öffentliche Gebäude, Gewerbebetriebe, private Häuser) werden mit Wärme, die durch die Verbrennung von Holzhackschnitzel erzeugt wird, versorgt. Das dafür benötigte Holz wird ausschließlich aus der näheren Umgebung bezogen, d.h. die Wertschöpfung bleibt in der Region und die Unabhängigkeit vom internationalen Energiemarkt wird gestärkt.

Beginn des Projekts

Nachdem Ende der 1990er Jahre erste Ideen aufgetaucht sind, eine Biomasse Fernwärmeanlage in Mallnitz zu errichten, hat man nach einer vielversprechenden Wärmebedarfserhebung im Jahr 2000 schließlich die Planungsphase eingeleitet und im Jahr 2001 die ersten 700 m Fernwärmeleitung im Zuge des Ausbaus der Ankogel-Landesstraße verlegt.

Weiterer Ausbau

Im Jahr 2002 wurden das Heizhaus und die Brennstofflagerhalle direkt am Ortsrand von Mallnitz errichtet und der weitere Ausbau des Leitungsnetzes vorgenommen. In den darauffolgenden Jahren wurde das Leitungsnetz sukzessive ausgebaut und auch im Heizhaus wurden einige Optimierungen durchgeführt. Derzeit genießen über 150 Abnehmer:innen die Vorteile der Beheizung ihrer Häuser durch die Fernwärmeversorgungsanlage der Biowärme Mallnitz. Damit werden in der e5-Gemeinde jährlich über 1 Million Liter Heizöl und 3.200 Tonnen CO2-Emissionen eingespart.

Zusätzliche Stromerzeugung

2013 konnte nach eineinhalbjähriger Vorbereitungs- und Planungsphase mit den Bauarbeiten für die Erweiterung der Anlage gestartet werden und im November 2013 wurde nach einer ca. sechsmonatigen Bauzeit die moderne Holzgasanlage, eine 250 kW thermische Solaranlage und ein Pufferspeicher eröffnet. Durch diese Maßnahmen wird neben Wärme auch elektrische Energie, welche in das Kärnten Netz eingespeist wird, erzeugt. Mit dem Strom können pro Jahr ca. 400 Haushalte versorgt werden.

Technische Daten der Biowärme Mallnitz

  • Biomassekessel: 1.750 kW + Economiser 200 kW
  • Ausfalls- und Spitzenlastkessel: 2.000 kW
  • Vorlauftemperatur: 95 °C  Rücklauftemperatur: 45 °C
  • Holzverbrauch/Jahr: 6.500 srm
  • Wärmeproduktion/Jahr: ca. 4.000 MWh
  • Leitungsnetz: ca. 7.000 m
  • Abnehmer: 150
  • Investitionskosten: 3 Mio. €

Technische Daten der Holzgasanlage

  • elektrische Leistung: 250 kW; 2,075 Mio. kWh/a
  • thermische Leistung: 515  kW;  4,2 Mio. kWh/a
  • Hackgutbedarf: ca. 9.500 srm
  • Solaranlage: 250 kW; 250.000 kWh/a
  • Pufferspeicher: 80 m³
  • Investitionskosten: 1,5 Mio €